Richtig LOBEN.
1. Absichtslos.
„Das war gut, aber…“ Welche 2 Fehler stecken in diesem Satz?
1. „Das war gut“ ist eine Beurteilung – eine Art Richterspruch. Darf ich mir das anmaßen? Wäre es besser gewesen klarzustellen, dass es (nur) meine Meinung ist?
2. Das „,aber…“. Früher wurde die sogenannte Sandwich-Strategie empfohlen: Die Kritik sei leichter verdaubar, wenn sie zwischen den beiden Sandwich-Hälften in Lob eingebettet wäre. Aber was ist die Wirkung? Diese Strategie entlarvt unser Verstand zu schnell. Das ernst gemeinte Lob wird wirkungslos.
Das „,aber…“ stellt das zuvor geäußerte Kompliment in den Schatten. Bei Menschen, die dies häufig tun, gehen die „Verurteilten“ beim ersten Lob schon in Deckung, weil sie wissen, dass es nur der Vor-Bote für die folgende Kritik ist.
Quintessenz: Richtig LOBEN ist gar nicht so einfach. Der Schuss kann schnell nach hinten losgehen.
– Richtig LOBEN.
Richtig LOBEN.
2. Weg oder Ziel?
Was würdest Du sagen: sollte man eher das Bemühen oder die Zielerreichung loben? Was trifft für Dich zu?
Es gibt den „Weg-Typ“ und den „Ziel“-Typ. Statistisch sind unter den Menschen beide Typen gleich verteilt. Du muss also herausfinden, welcher Typ Du selbst bist und vor allem zu welcher Gruppe derjenige gehört, den Du motivieren willst.
In einem Experiment mit Affen hat man festgestellt, dass die größte Dopaminausschüttung dann erfolgt, wenn der Affe auf der Suche nach der Banane ist. In dem Moment, wo er die Banane gefunden hat, die Schale entfernt und seinen Erfolg mit Hochgenuss auf der Zunge schmeckt, geht der Dopaminanteil schlagartig zurück. Das Dopamin hat seine Aufgabe erfüllt und das Glückshormon Serotonin flutet das Gehirn.
Der „Weg-Typ“ reagiert also stärker auf das Dopamin, während der „Ziel-Typ“ stärker auf Serotonin reagiert. Es gibt beide Typen – aber welchen hast Du gerade vor Dir?
Fazit: Richtig LOBEN ist wie richtig FÜHREN, es ist individuell. Finde heraus welcher Typ Du bist und vor allen Dingen welcher Typ derjenige ist, den Du motivieren willst.
– Richtig LOBEN.
Richtig LOBEN.
3. Person oder Sache?
Eddie Brummelmann´s Studie: „how well mean words can backfire“. Also: wie gut gemeinte Worte nach hinten losgehen können:
Zwei gleich verteilte Gruppen von Studenten haben sich an einem Experiment beteiligt. Beide Gruppen bekamen eine herausfordernde Aufgabe: Zuerst die Challenge 1.0. Beide Gruppen konnten sie gerade noch lösen. Beide Gruppen wurden aber unterschiedlich dafür gelobt.
In Gruppe 1 wurde die Erreichung der Aufgabe besonders persönlich gelobt. Also: „Das hast DU sehr gut gemacht! DU hast da offensichtlich ein Talent“. Ich nenne sie jetzt die „DU-Gruppe“.
Gruppe 2 wurde ausschließlich für das inhaltliche Ergebnis in der Sache gelobt. Also: „DIE AUFGABE wurde sehr gut erfüllt! Das ist ein Spitzenergebnis!“. Ich nenne sie jetzt die „SACH-Gruppe“.
Danach wurden beide Gruppen gefragt, ob sie Interesse hätten bei der next level Challenge 2.0, mit einem etwas höheren Schwierigkeitsgrad, mitzumachen. Ergebnis: In der einen Gruppe sagten 80%: „Ja, wir machen mit“ – in der anderen Gruppe nur 30%. Welche Gruppe hatte die 80%-Bereitschaft?
Das Ergebnis: Die „SACH-Gruppe“ wollte sich mit 80% an der Challenge 2.0 beteiligen. Warum?
Brummelmann erklärt es sinngemäß so: Die Challenge 2.0 hatte ein wesentlich höheres Risiko zu scheitern als Challenge 1.0. In der „DU-Gruppe“ wurde aber die Erreichung der Aufgabe mit der Person verbunden. Dafür bekamen sie persönliche Anerkennung und über das Serotonin auch schöne Gefühle. Das Risiko des Scheiterns wurde damit an die Person gekoppelt. Wenn sie also scheitern würden, würden Sie als Person scheitern.
In der SACH-Gruppe wurde bewusst darauf geachtet, dass diese Kopplung zwischen der Zielerreichung in der Aufgabe nicht mit ihrer Person verbunden wurde. Damit war für sie das mögliche Scheitern wesentlich ungefährlicher und schlimmstenfalls eine interessante Erfahrung in der Sache, die Ihnen inhaltliche Erkenntnisse bringen könnte. Weit weg von ihrem Wert als Persönlichkeit.
Die Freude am Experimentieren, die per Definition ein Scheitern einkalkuliert, war also in der „SACH-Gruppe“ deutlich höher.
„Es ist ein Unterschied, ob ich mich beim Lesen eines Buches auf das nächste Kapitel freue, oder ob ich für das Lesen des Buches einen Aufkleber bekomme!“
Fazit: Lobe die SACHE – nicht die PERSON.
– Richtig LOBEN.
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Richtig LOBEN will gelernt sein.
Am Anfang steht Dein Verständnis und Deine Akzeptanz für eine Methodik.
Der Erfolg stellt sich dann ein, wenn Du es auch im Täglichen anwenden kannst. Dazu braucht es Wiederholung. Wir können Dich darin trainieren. Menschen in Ihrem Fortschritt zu begleiten ist für uns eine erfüllende Aufgabe.
Für Trainings in Case-Studies hat uns die Natur etwas geschenkt: Wir Menschen können nicht spielen: Eine gespielte Situation ist unterbewusst wie echt. Unsere Gefühle sind im Training genauso wie in der realen Situation. Erfolgreiche Spitzensportler kennen diesen Effekt.
Das wirkungsvollste Feedback gibst Du Dir selbst. Wir geben Dir Anleitung und sichern Dir dafür einen geschützten Rahmen.
Menschen größer machen ist unsere Passion. Es gibt keine Aufgabe die erfüllender ist, als Menschen in Ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu begleiten.